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Gevensleben

Die St.Johannis-Kirche zu Gevensleben wurde vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut, der Turm entstand in den Jahren 1840 bis 1842.

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wies das kompakte Gebäude folgende Merkmale auf: Unter dem Tonnengewölbe standen Bankreihen und Seitenemporen, die Stirnfläche wurde vollständig von einer Altarwand mit Kanzelaltar eingenommen, nach hinten bzw. seitlich ergänzten eine Apsis sowie eine kleine Vorhalle den Raum.

Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre entschloss die Kirchen-gemeinde sich zu einem grundlegenden Umbau mit dem Ziel, das Gebäude in einem ganz allgemeinen Sinn zu modernisieren und zugleich viel stärker an den praktischen Bedürfnissen der Gemeinde auszurichten. Also zog man unter das Tonnengewölbe eine Zwischendecke und ließ Apsis und Vorhalle abreißen, auch Altarwand und Emporen wurden entfernt, die Bankreihen ersetzte man durch Einzelstühle. Die Orgel fand ihren Platz jetzt vorne links neben dem Altar. Der Kirchenraum wurde nicht nur verkleinert, indem im hinteren Bereich eine Teeküche und eine Toilette neu entstanden, eine Schiebewand ermöglichte außerdem bei Bedarf eine Zweiteilung. Das Ergebnis dieser großen Umbaumaßnahmen war ein vergleichsweise nüchternes Kirchengebäude, das sich für sehr viele unterschiedliche gemeindliche Nutzungszwecke eignete.

 

 

Seit etwa 2010 reiften in der Gemeinde Pläne zu einer neuerlichen Umgestaltung des Gebäudes. Inzwischen empfand man den zentralen Kirchenraum als allzu nüchtern und strebte an, die sakrale Nutzung wieder stärker hervorzuheben und die Kirche damit „einladender“ für die Gemeinde zu machen; die bewährten flexiblen Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes sollten davon unberührt bleiben.

 

 

Obwohl die begrenzten Mittel die Realisierung so mancher Idee, etwa die Freilegung des Tonnengewölbes, nicht zulassen, sind die Veränderungen erheblich: Zunächst einmal findet eine sorgfältige Renovierung von Decke, Wänden, Holzboden und Flügeltür statt, die Orgel wird neu mittig an der Rückwand platziert. Den zentralen Blickfang an der Stirnseite bildet jetzt ein farbenfrohes Triptychon, ein Auftragswerk, entstanden aus der Zusammenarbeit mit der Braunschweiger HBK. Ebenfalls künstlerisch gestaltete Einzelstücke sind Altar, Taufbecken und Liedertafel, entworfen und gefertigt von einer Tischlerei aus dem Nachbardorf Barnstorf. Auch die neue, hochwertige Bestuhlung samt Sitzpolstern trägt wesentlich zum freundlichen Gesamteindruck bei.

Nach Abschluss der Arbeiten wird im Frühjahr 2017 mit einem  festlichen Einweihungsgottesdienst das erneuerte Kirchengebäude der Gemeinde vorgestellt.

 

(Hartwig Peiser)